Die Boutique Cactus muss zum 30. Juni ihre Räumlichkeiten am Einkaufszentrum an der Landshuter Straße schließen

Die Boutique Cactus muss zum 30. Juni ihre Räumlichkeiten am Einkaufszentrum an der Landshuter Straße schließen

Taufkirchen – Wieder ein Fachgeschäft weniger in Taufkirchen. Die Boutique Cactus muss zum 30. Juni ihre Räumlichkeiten am Einkaufszentrum an der Landshuter Straße schließen. Doch nicht das Online-Geschäft ist schuld, wie man vermuten könnte, dass die Inhaber Familie Reichvilser nach 25 Jahren die Taufkirchener Filiale aufhört.

„Mit Wehmut müssen wir Taufkirchen aufgeben. Leider verlängert der Eigentümer unseren Mietvertrag nicht. Wir sind daher gezwungen zu schließen, suchen aber nach Möglichkeiten für eine neue Filiale im Ort“, sagt Inhaber Willi Reichvilser und betont, dass die Filialen in Velden und Vilsbiburg bestehen leiben. Jetzt ist erst einmal Totalräumungsverkauf bis Ende Juni angesagt.

„Unser tolles Teams hat sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre viele Stammkunden aufgebaut.“ Deshalb wurden diese auch persönlich vorab informiert. „Es gibt 30 Prozent auf alles, teilweise bis zu 80 Prozent.“ Schließlich seien 90 Prozent seiner Kundschaft Stammkunden, denn „bei uns wissen sie, was sie kriegen und schätzen es.“  Eine von ihnen ist Antonie Umkehrer. Sie fährt seit vielen Jahren extra aus Eberspoint nach Taufkirchen, weil „wir hier so gut bedient werden und zufrieden sind. Es ist schade, dass sie zumachen. Die Qualität und das Preis-Leistungsverhältnis waren immer gut.“ Margarethe Euwens-Albrecht kommt sogar regelmäßig aus Waldsassen Taufkirchen, auch um beim Cactus einzukaufen, weil sie den Laden so toll findet.

Willi Reichvilser wollte letztes Jahr seinen Mietvertrag verlängern. Aber mit dem Angebot seines Nachbarn, der Vitalis Apotheke, könne er nicht mithalten, gesteht er. Er habe einen wesentlich längeren Mietvertrag unterzeichnet. Die Nachbarn von der Vitalis-Apotheke seien ihm aber noch entgegengekommen, damit er seinen Abverkauf für die Frühjahrs- und Sommermode noch im Juni durchführen könne.

Apothekerin Ulla Schreff bedauert es sehr, dass mit Cactus-Mode wieder ein alteingesessenes und beliebtes Geschäft schließen wird. „Es war eine schöne Kombination und es ist natürlich besonders schade für die Kunden. Trotzdem konnten wir das Angebot des Vermieters nicht ablehnen.“ Das Geschäft der Apotheke sei auch nach der Übergabe von Franz Stuckenberger an Jörg Heider im Oktober 2020 stetig gewachsen. „Es zeichnete sich schon lange ab, dass wir besonders hinter den Kulissen aus allen Nähten platzen. Und auch vorn stehe die Schlange nicht selten bis auf den Parkplatz.“ 25 Mitarbeiter seien es aktuell. „Für das gesamte Team ist die Vergrößerung der Apotheke ein Segen, weil wir die Fläche gut ausnutzen und alle Bereiche erweitern können“, sagt die Vitalis-Filialleiterin, „Man müsse nur die Wand in Leichtbauweise rausnehmen, und man habe fast die doppelte Fläche.“

Ihr Chef Jörg Heider habe sich zwar noch mit Herrn Reichvilser zusammengesetzt, um zu schauen, ob der Cactus vielleicht in die ehemalige Teststation (Räumlichkeiten im nördlichen Gebäudetrakt, gleich neben dem Modegeschäft, Anm. d. Redaktion) ziehen könnte, aber dort gebe es keine Heizung und Sanitäranlagen. Zudem sei die Hälfte der Räumlichkeiten schlichtweg Rohbau und müsste erst aufwändig hergerichtet werden. „Wir selbst können die ehemalige Teststation leider auch nicht als Arbeitsraum nutzen, weil die Apothekenräumlichkeiten zusammenhängend sein müssen.“

Mit einem traurigen und einem lachenden Auge verabschiedet sich das Cactus-Team (v.l.)  Fini Gmeineder, Evelyn Werner, Willi und Diana Reichvilser sowie Barbara Zitzl, Birgit Hanreich und Gerlinde Kainz von der Taufkirchener Filiale und seinen Kunden. Denn es gibt viele freundliche, aufmunternde Worte.

Mit einem traurigen Auge verabschiedet sich das Cactus-Team (v.l.)  Fini Gmeineder, Evelyn Werner, Willi und Diana Reichvilser sowie Barbara Zitzl, Birgit Hanreich und Gerlinde Kainz von der Taufkirchener Filiale und seinen Kunden

Inhaber Diana und Wilhelm Reichvilser
Inhaber Diana und Wilhelm Reichvilser
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